Geschrieben von Mona–
Es gibt Konzepte, die werden einem fast schlagartig bewusst –und tauchen dann plötzlich überall auf. Aktuell ist es bei mir die Faszination der Entspannung, oder vielmehr der Zusammenhang zwischen An- und Entspannung. Oder auch das Sein an sich. Warum klein denken wenn's auch groß sein kann? ;)
Wir entspannen, wenn wir Spannungen nutzen.
So einfach ist das.
In nowpow umtreiben uns ständig viele Themen, ganz getreu dem Motto Immer in Bewegung. Dabei ist mir bis jetzt gar nicht bewusst gewesen, was genau eigentlich unsere positive Energie ausmacht, die wir wie von selbst erleben. So viel sei vorweg genommen: Es ist der ständige gemeinsame Austausch.
Unser aktives Miteinander. Die vielen Gespräche, Nachfragen, Ideen, Feedback, Meinungen, Zuspruch, Kritik –all das ist Energie, die wir nutzen und uns somit in einem ständigen Wechselspiel zwischen Anspannung und Entspannung befinden. Langer Spannungsaufbau ist so gut wie gar nicht vorhanden, Spannungen werden innerhalb kurzer Zeit gelöst –dadurch entsteht Leichtigkeit.
Wie es zu diesem Aha-Moment kam?
In Vorbereitung auf die Umsetzung unserer großen Vision, das nowpow Valley, saßen wir im Workshop-Raum vor'm Whiteboard und philosophierten über unser gemeinsames WHY, welches natürlich für eine achtsame Team-Arbeit essenziell ist. Wir fragten uns:
Was ist es eigentlich, das diesen Ort hier ausmacht?
Wie fühlen sich unsere Besucher, wenn sie hier sind?
Und wie fühlen wir uns?
Die Antwort: Entspannt! Hier kann man einfach sein.
Und plötzlich, wie aus dem Nichts, machte es Klick. Spannung, Energie, Resonanz, alles das Gleiche! Und so absolut elementar, wenn es um menschliches Miteinander und das Mysterium der #newwork geht.
Am folgenden Tag kam ich zur Arbeit, öffnete einen Link zum Google Doc und las unsere Textentwürfe für die neue (kompostierbare! yeahhii) Versandverpackung.
Immer abwechselnd:
Mein Vorschlag,
ihr Vorschlag,
meine Verbesserung,
ihre Verbesserung,
Resultat.
Da war er wieder, der ständige Austausch.
Und der Grund, warum ich meine Arbeit dort so liebe. Durch das ständige Sparring nutzen wir unsere Energie und bauen Anspannungen kontinuierlich in kleinen Schritten ab. Es kommt gar nicht dazu, dass sich in unseren Köpfen Gedanken anhäufen, Blockaden bilden und Stress aufbaut. Genau deswegen fühle ich mich in unserer Zusammenarbeit so entspannt.
Die Tatsache, dass Austausch nicht nur Bedingung für Fortschritt ist, sondern vor allem einen Zustand direkter Entspannung ermöglicht, ist für mich definitiv eine elementare Erkenntnis, um Arbeit und Leben neu zu denken.
Einfach sein kann man nur, wenn man entspannt ist.
Auch die Neue Narrative schrieb in ihrer Ausgabe zum Thema Richtig Streiten! über das Thema Spannungen, und zwar ganz konkret zitierten sie Jakob Eichhorn, der im Interview sagte:
"Wenn du mit deinem Kopfkino beschäftigt bist, wird deine Arbeit höchstwahrscheinlich darunter leiden. Du gibst deinem inneren Erleben die Chance, sich zu verändern, wenn du es laut aussprichst. Dabei kommst du wieder mit der Realität in Kontakt und steigst aus deinem Gedankenkarussell aus"
Kurz: Du kannst nur sein, wenn du entspannt bist.
Schwierig, wenn wir heute immer noch dazu neigen beim Arbeiten eine andere Rolle einzunehmen und uns zu inszenieren. Das kennt jeder: Wir führen andere Gespräche, sehen anders aus, lachen über Dinge, die wir sonst vielleicht gar nicht witzig finden. Mit 'sonst' ist hier das Privatleben gemeint, die Zeit, in der wir sind, wer wir sind.
Das Spielen einer Rolle ist anstrengend, ja vielmehr stressig. Anstatt Spannungen im positiven als Energie und Motor von organisatorischer Zusammenarbeit zu nutzen, bauen wir kontinuierlich Anspannung auf, die einfach in unseren Köpfen und unseren Körpern angestaut und nicht losgelassen wird.
Wie wäre es wohl, wenn wir keine Rolle mehr spielen würden?
Entspannter.
Wir wären einfach nur wir.
Ein Mensch im Flow, artgerecht lebend.
Doch das ist ein Thema für sich.
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