top of page
  • Autorenbild...

Spüren, spielen & üben!

Aktualisiert: 6. Okt. 2020

Geschrieben von Matthias –


Viele Organisationen stecken mitten im Wandel. Das Arbeitsumfeld mit ständig steigender Komplexität und immer weniger Planbarkeit erfordert ein ganz neues Mindset von den Menschen. Eine Kultur und Haltung ändert man in der Regel nicht mal so eben, da sie sich über Jahre aufgebaut und gefestigt hat. Das gilt für Individuen und für Organisationen gleichermaßen. Welche Faktoren tragen zum erfolgreichen Wandel bei? Gerne teile ich einen kurzen Auszug aus über zehn Jahren Erfahrung als Innovationsberater.




1. Präsenz und Sichtbarkeit (attraction)


Wie lernt man am besten eine neue Sprache? Zunächst braucht es ein Basisvokabular. Für mich hat sich bewährt, Vokabeln aufzuschreiben und sie in meiner Wohnung an allen möglichen Orten aufzuhängen. Das Wichtige hierbei ist die permanente Sichtbarkeit einerseits und sich die Wörter ins Bewusstsein holen andererseits. Dieser einfache Mechanismus lässt sich auch für erfolgreichen Kulturwandel im Unternehmen nutzen. Neue Methoden, wie Design Thinking oder Scrum, müssen nicht nur angewendet und geübt werden, sondern sie müssen sichtbar gemacht werden. Konzepte und Strategien im Intranet sind nicht sichtbar, da sie nur von den motivierten Menschen gesucht und gefunden werden. Weiterhin kennt jeder das sogenannte After Workshop Dilemma: nach einem energetischen und motivierenden Workshop verpufft die Wirkung im Arbeitsalltag sehr schnell. Im Unternehmen kann beispielsweise ein Bereich eingerichtet werden, an dem Methoden vorgestellt werden, wie an einem kleinen Messestand.


Neue Methoden müssen physisch in den Raum geholt werden, um ins Bewusstsein der Menschen zu finden. So werden sie für die Menschen erlebbar und manifestieren sich wesentlich schneller und nachhaltiger.



2. Spielerisch statt trocken (experience)


Am besten lernt man eine Sprache, wenn man gar nicht merkt, dass man eine Sprache lernt. Beispielsweise indem man ein Buch in der Sprache liest und durch die Handlung so abgelenkt wird, dass die Sprache in den Hintergrund rückt. Ich selbst habe in meiner Schulzeit Pen & Paper Fantasy Rollenspiele übersetzt und Abenteuer für meine Freunde veranstaltet. So habe ich mein Englisch verbessert und war durch den Inhalt motiviert, nicht durch die Sprache an sich. Die meisten Menschen in Unternehmen sind mit ihren täglichen To Do's schon sehr gut ausgelastet. Da ist jedes Thema on top ein Thema zuviel. Um so wichtiger ist es, dass sich diese on top Themen eher wie eine Auszeit anfühlen, bei der Energie getankt werden kann. Statt sich also neue Methoden theoretisch zu erarbeiten, wäre es erstrebenswert eine Art Spiel daraus zu machen und die Inhalte "nebenbei" mit aufzusaugen.


Spiel statt Theorie-Input. Schon Kinder lernen am besten während sie spielen. Das geht wie von allein.

Ein schönes Beispiel für spielerisches Erleben und Erlernen von Innovationsmethoden und -mindset ist das Moonshot Innovation Game:





3. In kleinen Häppchen üben, üben, üben (practise)


Eine Sprache lernt man nicht an einem Tag. Es braucht die Möglichkeit in kleinen Häppchen und ohne großen Aufwand zu üben, wenn sie schnell in Fleisch und Blut übergehen soll. Auf Unternehmen übertragen reicht es eben nicht 1-2 mal im Jahr einen Workshop zu besuchen, um neue Methoden kennenzulernen und zu trainieren. Idealerweise gibt es Möglichkeiten agile Methoden im Arbeitsalltag mit den Kollegen auszuprobieren und ohne großen Moderations- und Ressourcenaufwand zu üben. Das kleine ABC der agilen Methoden lässt sich so recht einfach trainieren. Statt eintägigen Workshops, die einen hohen personellen und organisationalen Aufwand erzeugen, können agile Methoden in kurzen Slots von 1-2 Stunden und an tatsächlichen Projekten praktiziert werden.


Lieber einmal pro Woche einen praxisnahen und spielerischen Prozess mit den Kollegen erleben, als einmal im halben Jahr einen Workshop veranstalten.

Fazit: Um den Wandel in der Arbeitswelt erfolgreich zu meistern, braucht es neue Ansätze, um die Mindsets der Menschen zu erreichen:

- Physische Präsenz statt Powerpoint

- Spielerischer Prozess statt Seminar

- Kurze, regelmässige Übungseinheiten statt halbjährliche Workshops


Ich stehe gerne für Fragen und Anregungen zur Verfügung: mail@matthiaslenssen.de

113 Ansichten0 Kommentare

Aktuelle Beiträge

Alle ansehen
bottom of page